Lichtwellenleiter, oder LWL-Kabel, sind weitaus besser bekannt unter dem Namen Glasfaserkabel. Wie ihr Name bereits andeutet, übertragen sie Signale in der Form von Licht. Sie arbeiten im Vergleich mit Kupferkabeln besonders schnell und zuverlässig, bieten allerdings weniger Flexibilität, da sie sehr rigide sind. Zudem ist ihre Konfektionierung aufwendiger, wodurch die Installation etwas länger dauern kann.
Anwendungsgebiete – Patchkabel und mehr
Häufig werden Glasfaserkabel als Patchkabel für die Datenübertragung im Internet eingesetzt. Zudem sind sie im Audiobereich zu finden, wo sie dank ihrer hohen Resistenz gegenüber Störungen und ihrer Pegeltreue mit hoher Klangqualität überzeugen. Auch im Automobilbereich kommen LWL-Kabel mittlerweile verstärkt zum Einsatz, denn sie können komplizierte und schwere Kabelbäume mit einer einzigen Leitung ersetzen und dabei sowohl Gewicht als auch Benzin beziehungsweise Strom sparen.
Glasfaserkabel – Sonderformen und Variationen
Für besondere Einsatzbereiche gibt es Glasfaserkabel in speziellen Ausstattungsvarianten. Stabile und feuchtigkeitsresistente Außenkabel werden im Erdreich oder in Rohren verlegt. Breakoutkabel bestehen aus mehreren Einzelkabeln, die sich aufspreizen und mit verschiedenen Steckern verwenden lassen. Dies hat den Vorteil, dass so mehrere Kabel schnell und platzsparend auf einmal verlegt werden können. Zudem wird bei Glasfaserkabeln zwischen Simplex- und Duplex-Variationen unterschieden. Simplex-Kabel besitzen nur eine Glasfaser und sind dementsprechend für den Datentransfer in eine Richtung geeignet, während Duplexkabel dank mehrerer Fasern gleichzeitig sowohl Daten senden als auch empfangen können.
Zuletzt spielt auch die Größe des Faserkerns eine Rolle – je nach seinem Durchmesser können sich eine oder mehrere Moden gleichzeitig im Kabel ausbreiten. Moden bezeichnen die Lichtschwingungen, durch die Daten übertragen werden – entsprechend leiten sich die Namen „Singlemode“ für einen dünnen Faserkern beziehungsweise „Multimode“ für dickere Faserkerne ab. Da das Signal durch das Vorhandensein mehrerer Moden aber über die Distanz verfälscht werden kann, sollten die sogenannten Multimode-Kabel nur auf kürzeren Distanzen eingesetzt werden.